Mundkrebs
Es gibt keine glaubwürdige Verbindung zwischen alkoholhaltigen Mundspülungen und Mundkrebs
Entscheidende Reviews zur Untersuchung potenzieller Verbindungen zwischen alkoholhaltigen Mundspülungen und Mundkrebs ergaben keinen derartigen Zusammenhang.1–7
Literaturstelle |
Studientyp |
Ergebnisse |
Gandini et al. 20121 |
Quantitative Analyse von 18 veröffentlichten epidemiologischen Studien bezüglich der Verwendung von Mundspülungen und Mundkrebs |
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La Vecchia et al. 20092 |
Kritische Überprüfung veröffentlichter Daten |
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Coleet et al. 20033 |
Kritische Überprüfung veröffentlichter Daten |
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Warnakulasuriya. 20094 |
Übersichtsartikel |
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Lemos-Junior. 20085 |
Übersichtsartikel |
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Lewis & Murray. 20066 |
Übersichtsartikel |
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US FDA. 20037 |
Übersicht |
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Zudem kam das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung zu folgendem Schluss: „...ist eine kanzerogene Wirkung bzw. prä-neoplastische Wirkung durch Mundspüllösungen bei kurzem Kontakt von Ethanol mit der Mundschleimhaut bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht zu erwarten.”8*
Risikofaktoren
Zusammenfassung der Risikofaktoren für Mundkrebs
Nachfolgend sind die Risikofaktoren für Mundkrebs dargestellt, einschließlich deren Evidenzgrad. Wie aus der Darstellung ersichtlich ist, wird Alkohol in Mundspülungen als Risikofaktor für Mundkrebs der Kategorie „widersprüchliches Beweismaterial” zugeordnet.1
Untersuchung zu Ethanol
Mundkrebs – Untersuchung der möglichen Verbindung mit Ethanol
Bei Exposition des Körpers gegenüber Ethanol wird dieses metabolisiert, wobei Acetaldehyd entsteht.1 Acetaldehyd wurde als kanzerogen identifiziert und kommt natürlicherweise in vielen Nahrungsmitteln vor.2
Exposition gegenüber Acetaldehyd
Exposition gegenüber Acetaldehyd aus Mundspülungen und alkoholischen Getränken
Bei Mundspülungen ist die Dauer der Exposition gegenüber Acetaldehyd weitaus geringer als bei alkoholischen Getränken.1–3 Eine Mundspülung wird vor dem Ausspucken nur für kurze Zeit benutzt, beispielsweise zweimal täglich 30 Sekunden lang im Falle von LISTERINE®.
Exposition gegenüber in Speichel enthaltenem Acetaldehyd aus Mundspülungen und alkoholischen Getränken
Beurteilung
Beurteilung des Zusammenhangs zwischen Mundkrebs und der Exposition gegenüber Ethanol aus Mundspülungen
Eine aktuelle Analyse ergab keinen Zusammenhang zwischen Mundspülungen und Mundkrebs. Diese unabhängige, quantitative Meta-Analyse aus 2012 identifizierte 46 Literaturstellen. Zwölf davon erfüllten die Einschlusskriterien und wurden somit in die Analyse mit einbezogen. All diese Artikel wurden zwischen 1983-2010 veröffentlicht und stammen aus Europa, Lateinamerika und den USA.1
Quellen
- Gandini S et al. Mouthwash and oral cancer risk – quantitative meta-analysis of epidemiologic studies. Ann Agric Environ Med 2012; 19(2): 173–180.
- La Vecchia C et al. Mouthwash and oral cancer risk: an update. Oral Oncol 2009; 45: 198–200.
- Cole P et al. Alcohol-containing mouthwash and oropharyngeal cancer: a review of the epidemiology. JADA 2003; 134(8): 1079–1087.
- Warnakulasuriya S. Causes of oral cancer - an appraisal of controversies. Br Dent J 2009; 207: 471–475.
- Lemos-Junior CA, Villoria GEM. Reviewed evidence about the safety of the daily use of alcohol-based mouth rinses. Braz Oral Res 2008; 22(S1): 24–31.
- Lewis MAO, Murray S. Safety of alcohol-containing mouthwashes. Dental Health 2006; 45: 5–8.
- The Department of Health and Human Services, Food and Drug Administration 2003.
- BfR Committee for Cosmetics: Protocol Meeting 5th May 2009 (BfR-Kommission für kosmetische Mittel Protokoll des BfR vom 5. Mai 2009).