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Rund um die Welt: Auf den Spuren der Mundgesundheit

 

 

Afrika vertraut auf die antibakterielle Wirkung des Neems
Der arabische Raum setzt auf Miswāk
Bewährte Zahnhygienetechnik: Die 3-fach-Prophylaxe
140 Jahre Listerine – Mundspülung mit Tradition

Rund um die Welt: Auf den Spuren der Mundgesundheit

 

Listerine feiert 140-jähriges Jubiläum

Anlässlich des 140-jährigen Bestehens der Listerine Mundspülung wagen wir einen Blick auf die Mundhygiene-Praktiken rund um den Globus und fragen uns: Wie putzt die Welt? Wenig überraschend, andere Kulturen und Länder pflegen auch andere Zahnputzsitten: Die afrikanischen und arabischen Länder vertrauen auf die antibakterielle Wirkung der Natur und verwenden Zweige des Neem- und Miswākbaums als natürliche Zahnbürste. In Lateinamerika setzen die Menschen auf die heilende Kraft von Kräutern und Pflanzen, die bereits die indigenen Völker der Maya, Azteken und Inka für sich zu nutzen wussten.
In der modernen Mundhygiene hierzulande hat sich die tägliche 3-fach-Prophylaxe aus Zähneputzen, Interdentalraumpflege und Mundspülung mit antibakterieller Wirkung (z. B. Listerine®) als effektive Mundhygiene-Maßnahme bewährt.

 

Afrika vertraut auf die antibakterielle Wirkung des Neems

 

In vielen afrikanischen Ländern setzen vor allem die traditionell lebenden Naturvölker auf eine Zahnpflege direkt aus der Natur. Zur Reinigung der Zähne bedienen sie sich am Neembaumzweig. Die dünnen Äste des Baumes werden abgebrochen und das Ende der Zweige mit einem Messer von der Rinde befreit. Das Holz wird anschließend solange gekaut, bis sich einzelne Fasern bilden. Dabei werden Säfte freigesetzt, die antibakteriell und desinfizierend wirken und Entzündungen im Mund- und Rachenraum vorbeugen.1 Zudem stärkt das Kauen die Kiefermuskulatur und festigt die Zahnwurzeln. Die borstenartigen Fasern des Astes dienen, ähnlich wie die Fasern des Zahnbürstenkopfs, zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Das Prinzip der natürlichen Neembaum-Zahnbürste folgt der einer Einweg-Zahnbürste.2

 

Der arabische Raum setzt auf Miswāk

 

Ähnlich wie in Afrika sieht auch die Zahnpflege in den Staaten des Nahen Ostens aus. Auch hier wachsen die Zahnbürsten direkt am Baum. Anstelle des Neembaums finden die Äste, Knospen und Wurzeln des Miswāk oder Siwāk auch heute noch in breiten Teilen der Bevölkerung Verwendung. Miswāk, umgangssprachlich als Zahnbürstenbaum bezeichnet, wächst vorrangig in den Wüsten Arabiens, Vorderasiens und Ostafrikas. Das Holz des Zahnbürstenbaums wird abgeschnitten und gekaut, bis das Holz ausfranst und einzelne Borsten bildet. Diese werden zur Pflege der Zähne verwendet, dienen aber auch der Massage des Zahnfleisches und der Zungenreinigung.3 Der Miswākzweig enthält natürliche Wirkstoffe, welche der Gesundheit der Zähne und der Mundschleimhaut förderlich sind: Unter anderem natürliche Fluoride, die das Zahnschmelz härten, Calciumsulfate, die die Remineralisierung der Zähne fördern und Silizium, das Verfärbungen an den Zähnen reduziert.4 Durch die antibakterielle Wirkung der enthaltenen Flavonoide reduziert Miswāk zudem subgingivalen Plaque.5

 

Bewährte Zahnhygienetechnik: Die 3-fach-Prophylaxe

 

In unseren Breitengraden hat die Zahngesundheit einen besonders hohen Stellenwert. Die Erfahrung der Zahnmedizin hat jedoch gezeigt, dass die mechanische Zahnreinigung mit Handbürste oder elektrischen Zahnbürste allein oft nicht ausreicht, um Zahnfleisch und Zähne langfristig gesund zu erhalten. Bewährt hat sich die häusliche 3-fach-Prophylaxe als nachgewiesen effektive Methode in der Prävention oraler Erkrankungen: Zusätzlich zur mechanischen Oberflächenreinigung der Zähne, empfiehlt sich die Interdentalreinigung mit einer Zahnzwischenraumbürste oder Zahnseide. Diese Basis-Mundhygiene wird durch die Anwendung einer Mundspülungl mit antibakterieller Wirkung (z.B. Listerine) sinnvoll ergänzt. Eine Mundspülung mit antibakterieller Wirkung kann den dentalen Biofilm auch dort bekämpfen, wo die mechanische Reinigung mittels Zahnbürste und Interdentalbürstchen bzw. Zahnseide nicht ausreicht.6,7 Listerine Mundspülungen enthalten bis zu vier lipophile ätherische Öle: Thymol, Menthol, Eukalyptol und Methylsalicylat. Diese bekämpfen ein breites Spektrum planktonischer Bakterien und dringen darüber hinaus tief in den Biofilm ein. Die Struktur des Biofilms wird zersetzt, indem die ätherischen Öle Zellwände von Keimen im Biofilm durchdringen und zerstören.8 Dadurch wird der Biofilm gelockert und gelöst, auch an Stellen, an die Zahnbürste und Zahnseide nicht ausreichend hinkommen. So ergänzt das tägliche Spülen mit Listerine die mechanische Zahnreinigung ideal und verbessert signifikant die Biofilmkontrolle. Diesen Nutzen bestätigt auch die aktuelle S3-Leitlinie, die Mundspüllösungen mit antibakterieller Wirkung (ätherische Öle, Chlorhexidin, Triclosan/Copolymer) als Ergänzung zur mechanischen Reinigung empfiehlt. Die der Leitlinie zugrundgelegten Studien haben gezeigt, dass die zusätzliche Anwendung chemisch antibakterieller Wirkstoffe in Mundspüllösungen zu einer Reduktion des dentalen Biofilms beiträgt – und damit zur Prophylaxe von Gingivitis.9,10,11

 

140 Jahre Listerine – Mundspülung mit Tradition

 

Die Geschichte von Listerine reicht bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den englischen Arzt und Chirurg Joseph Lister zurück. Lister wurde maßgeblich von den Schriften des Wissenschaftlers Louis Pasteurs beeinflusst und war der Auffassung, dass unsichtbare Keime die Ursache verschiedener Infektionen seien. 1865 führte Lister als erster Chirurg eine Operation in einem mit Antiseptika gepudertem Raum aus und konnte mit dieser Methode ein deutliches Sinken der postoperativen Sterberate erreichen. Basierend auf den Forschungen von Lister entwickelte Doktor Joseph Lawrence 1879 das Mittel Listerine, das zunächst als Desinfektionsmittel bei Operationen eingesetzt wurde. 1881 übergab der Erfinder die Eigentumsrechte der Listerine-Formel an Lambert Pharmaceutical Co. Das Unternehmen stellte von nun an Listerine her. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Listerine auch an Zahnärzte verkauft, nachdem sich zeigte, dass das Produkt nicht nur als Desinfektionsmittel in Operationssälen und zur Behandlung von Wunden geeignet ist, sondern die Anwendung im Mundraum auch zur Verbesserung der Mundhygiene beitrug. 1914 wurde Listerine als erstes verschreibungspflichtiges Produkt in den USA zur Bekämpfung von Bakterien im Mund auch im freien Verkauf zugelassen. Seit 1970 wurden mehr als 30 klinische Langzeitstudien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Listerine durchgeführt. Die American Dental Association (ADA) hat Listerine aufgrund dieser hervorragenden klinischen Testergebnisse ihr begehrtes Gütesiegel verliehen.

 

 

 

 

 

 

Quellen:

 

1  Laskhmi T et al. Azadirachta indica: A herbal panacea in dentistry – An update. Pharmacognosy Review 2015; 9(17): 41–44.

2  Rehberg C. (28.Februar 2019). Neem – Medizin für Mensch und Tier. Zentrum für Gesundheit. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/neem-ia.html#toc-neem-fur-die-zahngesundheit

3  Brosius, A. (11.Juni 2018) Miswak: Wirkung und Anwendung der natürlichen Zahnbürste. Utopia. https://utopia.de/ratgeber/miswak-wirkung-und-anwendung-der-natuerlichen-zahnbuerste/

4  Halawany HS. A review on miswak (Salvadora persica) and its effect on various aspects of oral health. The Saudi Dental Journals 2012; 24(2): 63-69.

5  Al-Otaibi M et al. Subgingival plaque microbiota in Saudi Arabians after use of miswak chewing stick and toothbrush. J Clin Periodontol 2004; 31(12):1048-1053.

6  Fine DH et al. Effect of rinsing with an essential oil-containing mouthrinse on subgingival periodontopathogens. J Periodontol 2007; 78:1935-1942.

7  Sharma N et al. Adjunctive benefit of an essential oil-containing mouthrinse in reducing plaque and gingivitis in patients who brush and floss regularly: a six month study. JADA 2004; 135:496-504.

8  Pan PC et al. In-vitro evidence for efficacy of antimicrobial mouthrinses. J Dent 2010; 38, Suppl 1:16-20.

9  Haas AN, Wagner TP, Muniz FW, Fiorini T, Cavagni J, Celeste RK. Essential oils-containing mouthwashes for gingivitis and plaque: Meta-analyses and meta-regression. J Dent 2016;55:7-15.

10  Haps S, Slot DE, Berchier CE, Van der Weijden GA. The effect of cetylpyridinium chloride-containing mouth rinses as adjuncts to toothbrushing on plaque and parameters of gingival inflammation: a systematic review. Int J Dent Hyg 2008;6:290-303.

10  James P, Worthington HV, Parnell C, Harding M, Lamont T, Cheung A Whelton H, Riley P. Chlorhexidine mouthrinse as an adjunctive treatment for gingival health (Review). Cochrane Database Syst Rev 2017;3:CD008676.