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Mundgesundheit ist Typsache

 

Preise rauf – Mundhygiene runter?

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Mundgesundheit ist Typsache

Ob jung oder alt, ängstlich oder mit Beeinträchtigungen: Individuelle Strategien für Ihre Patient:innen

 

Auf die individuellen Mundhygienebedürfnisse einzugehen ist im Praxisalltag nicht immer leicht. Zudem kann die zahnmedizinische Vorsorge darunter leiden, dass viele Patient:innen aktuell auf – vermeintlich – nicht notwendige Ausgaben verzichten.1
Doch eines ist klar: Mundgesundheit ist kein Luxus. Die Folgen schlechter Mundhygiene sind um einiges teurer als frühzeitige und kontinuierliche Prävention.2 Die hohen Prävalenzen bei Parodontitis oder Gingivitis lassen auf Defizite bei der häuslichen Prophylaxe schließen3 und Handlungsbedarf erkennen.
Ein empathisches, individuell abgestimmtes Patient:innengespräch und die Beachtung der grundlegenden Mundhygieneregeln zahlen sich langfristig aus. Nachfolgend finden Sie häufige Patiententypen und Möglichkeiten für ihre Versorgung.

Die Personen sind fiktiv, Ähnlichkeiten zu real existierenden Personen sind rein zufällig.

 

Kinder

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Niklas, 4 Jahre alt. Sitzt ungern still, wenn seine Eltern ihm die Zähne putzen. Niklas stibitzt gerne die süßen Schokoriegel seines Bruders, wenn die Eltern wegsehen. Bekommt gerade seine ersten Backenzähne, was unangenehm ist. Freut sich auf den Besuch der Zahnfee.

 

Mundgesundheit beginnt bereits vor dem ersten Zahn und wird insbesondere wichtig ab dem Zahndurchbruch. Eine ausführliche Beratung der Eltern in der Zahnarztpraxis legt den Grundstein. Haben die Kleinen gesunde Milchzähne, liegt die Chance ihre Zähne lebenslang zu erhalten bei 90 Prozent.4 Zu altersgerechten Hilfsmitteln5 kommt die Gabe der richtigen Menge an Fluorid und Vitamin D im 1. Lebensjahr, eine gewissenhafte Zahnreinigung durch die Eltern (unterstützend mindestens bis zum Alter von 8 Jahren) sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.6 Ab ungefähr vier Jahren kann bei eng stehenden Backenzähnen eine unterstützende Reinigung mit Zahnseide sinnvoll sein. Bis zum Alter von 6 Jahren haben Kinder Anspruch auf insgesamt sechs Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung.7 Mit Schulbeginn, ab 6 Jahren, können alkoholfreie Mundspüllösungen mit Fluorid die Mundhygiene der Kleinen verbessern.8

 

Jugendliche

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Lotta, 14 Jahre alt. Hat seit 2 Jahren eine feste Zahnspange. Lässt sich ungern etwas sagen, schon gar nicht von Älteren. Lotta isst aus Liebeskummer viel Schokolade. Bei den Treffen mit Freund:innen trinkt sie zuckerhaltige Energy Drinks. Für das tägliche Zähneputzen bleibt oft nicht viel Zeit.

 

Im turbulenten Jugendalter sollte unbedingt weiterhin auf eine gute Mundhygiene geachtet werden. Junge Menschen sind keinesfalls beratungsresistent: Mit den richtigen Argumenten, sensibler Kommunikation und einfach umzusetzenden Tipps erreichen Sie die meisten Jugendlichen.9 Diese sind – häufig inspiriert durch z.B. Fitness-Influencer auf Instagram & Co. – durchaus gesundheitsaffin. Gerade junge Menschen mit einer festen Zahnspange sollten besonders auf eine gründliche Mundhygiene achten und zusätzlich zum Zähneputzen auf Hilfsmittel wie Zahnseide oder Interdentalbürsten sowie Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung (z.B. die alkoholfreie LISTERINE® CLEAN & FRESH) zurückgreifen. Zwischen Drähten und Brackets können sich leicht bakterielle Beläge bilden.9 Außerdem leiden Zahnspangenträger:innen besonders häufig unter Zahnfleischproblemen.8

 

Menschen mittleren Alters

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Dîlan, 40 Jahre alt, besucht derzeit einen Deutschkurs. Muss sich allein um den Haushalt kümmern und dafür aufkommen. Die Kinder halten sie gehörig auf Trab, so dass sie abends oft beim Fernsehen auf der Couch einschläft, ohne sich die Zähne zu putzen. Mit Zahnseide hat sie so ihre Probleme.

 

Sie machen aktuell in der Regel den größten Teil Ihrer Patient:innen aus: Die sogenannten Middle Ager oder Generation der Baby-Boomer. Ungeachtet ihres häufig guten allgemeinen Gesundheitszustandes gilt es auf diese Gruppe im Patient:innengespräch nicht weniger einzugehen. Denn bei den 35-44 Jährigen sind rund 43 % von moderater Parodontitis betroffen.10 Was können die Gründe oder begünstigenden Umstände sein?

  1. Tabakkonsum:Rauchen ist ein Risikofaktor für die Mundgesundheit, der bei Menschen zwischen 35 und 64 Jahren weltweit noch am ausgeprägtesten ist.11 Bekannt ist: Es begünstigt nicht nur die Entstehung von Zahnfleischerkrankungen, sondern kann auch negativen Einfluss auf die Allgemeingesundheit haben.12,13
  2. Mangelnde Interdentalraumreinigung:Ursachen für die geringe Nutzung von etwa Zahnseide sind Probleme bei der Anwendung und der empfundene Zeitaufwand.14 Als Ergänzung zur zweimal täglichen Reinigung mit der Zahnbürste und Nutzung von Zahnseide oder Interdentalbürsten, können diese Patient:innen besonders von der zusätzlichen Nutzung einer antibakteriellen Mundspülung profitieren.
  3. Sozioökonomische Bedingungenwie ein niedriges Einkommen und/oder ein vorliegender Migrationshintergrund könnten, so eine Studie der TU Dresden15, das Risiko für die Gefährdung der Mundgesundheit erhöhen.

 

Ältere Menschen

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Herbert, 74 Jahre alt. Schenkt seinen Enkeln gerne Schokoladen-Karamellbonbons. Er selbst kann leider nicht mitnaschen, denn Diabetes mellitus macht ihm zu schaffen. Herbert nimmt regelmäßig blutdrucksenkende Medikamente & hat aufgrund beeinträchtigter Feinmotorik Schwierigkeiten beim gründlichen Zähneputzen.

 

Mit dem demografischen Wandel in Deutschland gehen auch zunehmend lokale oder systemische Vorerkrankungen16 bei Ihren Patient:innen einher, die mit fortschreitendem Alter immer wahrscheinlicher werden. Viele ältere Menschen leiden unter Allgemeinerkrankungen – wie Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes mellitus, Lungenerkrankungen oder Demenz. Was es in diesem Zusammenhang zu beachten gilt:

  • Allgemeinerkrankungen können in Wechselwirkung mit der Mundgesundheit stehen.
  • Bei Patient:innen, die daher Medikamente einnehmen, kommt es als Nebenwirkung häufiger zu Mundtrockenheit (Xerostomie).17
  • Diese wiederum erhöht das Parodontitis-Risiko.
  • Die Einnahme bestimmter Medikamente kann mit Komplikationen bei zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen verbunden sein.16

Unabhängig von möglichen Vorerkrankungen, haben viele Ältere mit motorischen Einschränkungen zu kämpfen, die ihre Feinmotorik stark beeinträchtigen können.18 Hierunter leidet ihre Fähigkeit zur mechanischen Mundreinigung.

Tipps für die Mundgesundheit älterer Patient:innen:

  • Die tägliche 3-fach-Prophylaxe aus Zähneputzen, Zahnzwischenraum-reinigung und dem Einsatz einer Mundspüllösung mit antibakterieller Wirkung als Grundlage.
  • Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung sind als Zusatz zur mechanischen- und Interdentalraumreinigung auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen einfach anwendbar.
  • Zahnbürsten mit Griffverstärkern können die mechanische Reinigung erleichtern.19
  • Zur Linderung der Mundtrockenheit:
    • Hausmittel wie etwa gefrorene Früchte19
    • Sprays gegen Mundtrockenheit aus der Apotheke.

Überdies sind in dieser Altersgruppe regelmäßige Kontrolluntersuchungen besonders wichtig23, bei Bedarf ist eine systematische Prophylaxe bis zu viermal jährlich empfohlen20.

 

Menschen mit Beeinträchtigungen und Pflegebedarf

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Henriette, 56 Jahre alt. Seit einem Autounfall sitzt sie im Rollstuhl. Die nächstgelegene Zahnarztpraxis hat keinen Fahrstuhl, weshalb sie auf die Hilfe ihrer Tochter angewiesen ist, die sie zum Zahnmedizinischen Versorgungszentrum in der nächstgelegenen Großstadt fahren muss.

 

Nicht nur ältere Menschen sind von Mobilitätseinschränkungen betroffen, auch Menschen mit Behinderungen, Pflegebedarf und generellen Beeinträchtigungen der Allgemeingesundheit benötigen eine bedarfsgerechte zahnmedizinische Versorgung.21 Neben speziell geschultem Personal sorgen Sie mit folgenden Maßnahmen dafür22:

  • mit einer barrierefreien Praxis, zu der über barrierearme Eingangs- und Innenbereiche hinaus auch
  • ein barrierearmer Außenbereich mit
  • einer guten verkehrstechnischen Anbindung und
  • gut lesbarer Beschilderung gehören.

 

Defizite bei der häuslichen Prophylaxe

Neben dem regelmäßigen Besuch in der Zahnarztpraxis gilt, gemäß der S3-Leitlinie zum häuslichen chemischen Biofilmmanagement3, die 3-fach-Prophylaxe aus Zähneputzen, Interdentalreinigung und antibakterieller Mundspülung als optimaler Weg zum Erhalt einer guten Mundgesundheit. Gründliche häusliche Prophylaxemaßnahmen und zahnmedizinische Kontroll-untersuchungen sind unabhängig vom Patiententyp für alle Patient:innen wichtig. Doch Umfragen zeigen, dass deutliche Defizite bei der mechanischen Reinigung vorliegen:

  • geputzt wird durchschnittlich nur 46 Sekunden23 – empfohlen werden 2 Minuten
  • nur ca. 33 % verwenden regelmäßig Zahnseide24
  • noch weniger Interdentalbürsten: lediglich 8 %24

 

Überlegene Plaque-Prävention

Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung wie zum Beispiel Listerine®, die auch in verschiedenen Varianten ohne Alkohol erhältlich sind, liefern ergänzend zur mechanischen Reinigung, einen nachgewiesenen Zusatznutzen durch die verbesserte Reduktion von Plaque-Bakterien. Auch unter Bezug auf die S3-Leitlinie3 können sie die tägliche mechanische Reinigung ergänzen.

Zudem zeigen zwei aktuelle klinische Studien den Zusatznutzen einer antibakteriellen Mundspülung25,26:

  1. Bei 2x täglicher Anwendung über 12 Wochen bietet das Spülen mit Listerine® zusätzlich zum Zähneputzen eine 4,6 x höhere interproximale Plaque-Prävention als die tägliche Anwendung von Zahnseide durch eine zahnmedizinische Fachkraft*.25
  2. Ergänzt Listerine® als 3. Schritt die Kombination aus Zähneputzen + Zahnseide-Anwendung, führt dies zu 28,4 % mehr interproximaler Plaque-Reduktion gegenüber dem 2x täglichen Zähneputzen in Kombination mit einer täglichen Zahnseide-Anwendung**.26

Fazit

Auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen, fällt nicht immer leicht. Unabhängig vom Patiententypen, sollte die Einhaltung der bewährten 3-fach-Prophylaxe angestrebt werden. Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung ermöglichen in Ergänzung zur mechanischen Zahnreinigung einen einfach verfügbaren und anwendbaren Zusatznutzen bei der Plaque-Prävention – für jeden ab 6 Jahren, jeden Tag.

 

 

 

 

 

 

 

*  Anhaltende Plaque-Prävention über dem Zahnfleischrand bei bei Anwendung nach Anweisung über 12 Wochen nach professioneller Zahnreinigung. Die Anwendung von Zahnseide wurde von einem bzw. einer Dentalhygieniker:in durchgeführt.

**  Anhaltende Plaque-Reduzierung über dem Zahnfleischrand bei Anwendung nach Anweisung für 12 Wochen nach einer professionellen Zahnreinigung. Die Anwendung von Zahnseide wurde unter Aufsicht durchgeführt. Verwenden Sie LISTERINE® in Ergänzung zur mechanischen Reinigung (3-fach Prophylaxe).

 

Quellen:

 

1  Ballas, Klaus (EY). Future Consumer Index, Wave 9. Mai 2022.

2  The Economist Intelligence Unit. 2021. Time to take gum disease seriously: The societal and economic impact of periodontitis. London, The Economist Intelligence Unit.

3  DG PARO, DGZMK. S3-Leitlinie: AWMF-Register-Nr. 083-016.

4  https://dzw.de/fruehzeitig-erkennen-statt-nur-reagieren

5  Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Kinder- und Jugendärzte im Netz. Welche Zahnbürste ist optimal für mein Kind? [Online] https://www.kinderaerzte-im-netz.de/altersgruppen/kleinkinder/gesundheitstipps/zahnpflege/welche-zahnbuerste-ist-optimal-fuer-mein-kind/.

6  Berg B, Cremer M, Flothkötter M, Koletzko B, Krämer N, Krawinkel M, Lawrenz B, Przyrembel H, Schiffner U, Splieth C, Vetter K, Weißenborn A. Kariesprävention im Säuglings- und frühen Kindesalter. Handlungsempfehlungen des bundesweiten Netzwerks Gesund ins Leben. Monatsschreiben Kinderheilkunde. 2021, 169.

7  https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/welche-zahnvorsorge-zahlt-die-krankenkasse-12913.

8  Zimmer, Prof. Dr. Stefan. Fluoridierung bei Kindern: Was ist aktuell? s.l. : Plaque N Care. Für den Zahnarzt und sein Team., 2019.

9  https://dental-team.de/work/kommunikation/5-tipps-fuer-den-umgang-mit-jugendlichen/

10  Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) – Kurzfassung, Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung.

11  WHO. (16. November, 2021). Anteil von Tabakkonsumenten weltweit nach Altersklassen in den Jahren 2000 bis 2025 [Graph]. In Statista. Zugriff am 16. November 2022, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1167503/umfrage/praevalenz-von-tabakkonsum-weltweit-nach-alter/

12  Ojima, M., Hanioka, T. Destructive effects of smoking on molecular and genetic factors of periodontal disease. Tob. Induced Dis. 8, 4 (2010). https://doi.org/10.1186/1617-9625-8-4

13  Borojevic T. Smoking and periodontal disease. Mater Sociomed. 2012;24(4):274-276. doi:10.5455/msm.2012.24.274-276.

14  CBI CE, Mélie Souillet-Désert January 2022.

15  Psychosoziale Belastungen sind ein Risiko für die Mundgesundheit von Mutter und Kind. Knoblauch, Dr. Uta. s.l. : TU Dresden, 2022.

16  ZMK Ausgabe 10/2022:530-535.

17  Ouanounou A. Xerostomia in the Geriatric Patient: Causes, Oral Manifestations, and Treatment. Compend Contin Educ Dent. 2016; 37 (5): 306-quiz312.

18  https://dental-team.de/work/zahnaerztliche-prophylaxe/so-gelingt-die-seniorenprophylaxe/

19  Mundpflege. Praxistipps für den Pflegealltag. ZQP-Ratgeber, 6. Auflage, Berlin 2019.

20  https://www.quintessence-publishing.com/deu/de/news/zahnmedizin/alterszahnmedizin/parodontologie-und-praevention-bei-aelteren-patienten

21  https://www.zwp-online.info/fachgebiete/prophylaxe/grundlagen/patienten-mit-schweren-allgemeinerkrankungen

22  https://www.kzbv.de/die-barrierefreie-praxis.752.de.html

23  Creeth JE et al.: The effect of brushing time and dentifrice on dental plaque removal in vivo. J Dent Hyg. 2009 Summer; 83(3): 111-116.

24  Statista, 2022 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/449791/umfrage/umfrage-zum-haeufigkeit-der-nutzung-von-zahnpflegeprodukten-nach-geschlecht-in-deutschland/ (Seite aufgerufen am 27.06.2022)

25  Bosma ML, et al. Efficacy of Flossing and Mouthrinsing Regimens on Plaque and Gingivitis: A randomized clinical trial. J Dent Hyg. 2022; 96(3):8-20.

26  Milleman J, et al. Comparative Effectiveness of Toothbrushing, Flossing and Mouthrinse Regimens on Plaque and Gingivitis: A 12-week virtually supervised clinical trial. J Dent Hyg. 2022; 96(3):21-34.