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Die Geschichte der Mundhygiene

 

Von Kauhölzern über Mundwaschungen zur 3-fach-Prophylaxe

 

Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte wird Mundhygiene in verschiedenen Kulturkreisen praktiziert. Demnach kannten bereits Naturvölker die Bedeutung der Hygiene zur Erhaltung der Zähne. Erfahren Sie hier mehr zur Entwicklung der Mundhygiene.

Im alten Ägypten wurde etwa die "Waschung des Mundes" mit dem Saft zerriebener Minze angeordnet. Auch in der Antike wurde Zahnpflege betrieben. In Europa wurde erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit den Anfängen der modernen Medizin das Zeitalter der (Mund-)Hygiene eingeläutet. Zahnbehandlungen wurden schmerzfrei und Zahnpflegeartikel zunehmend für die breite Bevölkerung erschwinglich. In diese Zeit fällt auch die Entwicklung einer antibakteriellen Mundspüllösung, benannt nach dem englischen Arzt Sir Josef Lister: Seit 1879 ist es unter dem Namen Listerine® erhältlich. 

"Waschung des Mundes" zur morgendlichen Reinigung 

 

Zur Mundhygiene wurden schon in der Steinzeit erste Gegenstände wie beispielsweise Weidenstöcke oder zugespitzte Hölzchen verwendet. Auch der "Papyrus Ebers", ein medizinischer Papyrus aus dem alten Ägypten um 1550 v. Chr., enthält Anweisungen über prophylaktische Maßnahmen zur Zahnpflege und Zahnbehandlung. Angeordnet wurde dabei etwa die "Waschung des Mundes" zur morgendlichen Reinigung. Zudem wurde empfohlen, die Zähne mit den Fingern und dem Saft zerriebener Minze zu reinigen. Bereits um 400 v. Chr. sprach sich auch Hippokrates, der berühmte griechische Arzt der Antike, für die Zahnpflege zur Prophylaxe von Zahnschmerzen aus.

Während in China bereits im 15. Jahrhundert erste Zahnbürsten zur Prophylaxe verwendet wurden, war im spätmittelalterlichen Europa noch der Gang zum "Zahnbrecher" Mittel der Wahl. Im Zuge des enormen Fortschreitens medizinischer Erkenntnisse und Innovationen im 19. Jahrhundert erfolgten auch Erfindung und Einsatz erster Betäubungsmittel. Mit Hilfe des ab 1845 zur Verfügung stehenden Betäubungsmittels Äther bzw. Chloroform konnten Patienten erstmals ohne unerträgliche Schmerzen von ihren Beschwerden befreit werden. Mit der Erfindung von Nylon 1938 konnten Zahnbürsten seit den fünfziger Jahren immer billiger hergestellt werden: Die Zahnbürste entwickelte sich vom Luxus- zum Massenprodukt und zum wichtigsten Instrument der täglichen Mundgesundheitsprophylaxe.

Verwendung von Mundspülungen und 3-fach-Prophylaxe

 

Die Überzeugung, das Spülen des Mundes könne für die Verbesserung der Mundgesundheit förderlich sein, ist "antik". So fanden zur Gesunderhaltung der Zähne und zur Verhinderung von Mundgeruch Mundspülungen mit klarem Wasser sowie Minze-, später auch mit Salbei- oder Kamillelösungen Anwendung. Heute hat sich die häusliche 3-fach-Prophylaxe als effektive Methode bewährt, um Zahn- und Zahnfleischprobleme im Mundraum langfristig zu vermeiden: Zusätzlich zu den vertrauten Methoden, des Zähneputzens und der Zahnzwischenraumpflege, die die unerlässliche Basis einer gründlichen Mundhygiene bilden, beinhaltet sie auch die Anwendung einer antibakteriellen Mundspülung.

 

Listerine – Mundspülung mit Tradition

 

Die Geschichte von Listerine reicht bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auf den englischen Arzt und Chirurg Joseph Lister zurück. 1865 führte Lister als erster Chirurg eine Operation in einem mit Antiseptika gepudertem Raum aus und konnte mit dieser Methode ein deutliches Sinken der postoperativen Sterberate erreichen. Basierend auf den Forschungen von Lister entwickelte Doktor Joseph Lawrence 1879 das Mittel Listerine, das zunächst als Desinfektionsmittel bei Operationen eingesetzt wurde. Seinem Mittel gibt er den Namen Listerine. 1881 übergab der Erfinder die Eigentumsrechte der Listerine-Formel an Lambert Pharmaceutical Co. Das Unternehmen stellte von nun an Listerine her und vermarktete das Produkt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Listerine auch an Zahnärzte verkauft, nachdem sich zeigte, dass das Produkt nicht nur als Desinfektionsmittel in Operationssälen und zur Behandlung von Wunden geeignet ist, sondern die Anwendung im Mundraum auch zur Verbesserung der Mundhygiene beitrug.

Seit 1970 wurden mehr als 30 Langzeitstudien zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Listerine durchgeführt. 1987 verleiht die American Dental Association (ADA) Listerine aufgrund der hervorragenden klinischen Testergebnisse ihr begehrtes Gütesiegel.

Mundspülungen mit ätherischen Ölen verbessern Biofilmkontrolle

 

Listerine Mundspülungen enthalten bis zu vier lipophile ätherische Öle: Thymol, Menthol, Eukalyptol und Methylsalicylat. Diese bekämpfen ein breites Spektrum planktonischer Bakterien und dringen darüber hinaus tief in den Biofilm ein. Die Struktur des Biofilms wird zersetzt, indem die ätherischen Öle Zellwände von Keimen im Biofilm durchdringen und zerstören. Dadurch wird der Biofilm gelockert und gelöst, auch an Stellen, an die Zahnbürste und Zahnseide nicht ausreichend hinkommen.

Quelle:

1 Fine DH et al. Effect of rinsing with an essential oil-containing mouthrinse on subgingival periodontopathogens. J Periodont 2007; 78: 1935–1942.

2 Lux R et al. data on file, Confocal laser scanning microscopy evaluation of biofilm kill activity of representative global mouthrinse, 2005